Führungsverhalten und Führungskommunikation in der Krise
Seit Anfang November 2008 ist je nach Branche zunehmende Nervosität in Unternehmen zu spüren. Damit einher gehen auffallende Erscheinungen im Führungsverhalten, wie sie wohl allen Krisen eigen sind: Führungsfehler nehmen zu. Dabei wirken Führungsfehler in solchen Zeiten deutlich stärker als in "normalen" Zeiten. Was ist los? Spezielle Themen der Führung in Krisen werden nicht beachtet, man ist nicht sensibilisiert sich für das, was auf die Führungskräfte und Mitarbeiter zukommen kann.
Es wird zu wenig umfassend, systematisch und für mögliche Szenarien vorbereitend geplant. Und zwar jetzt, vorausschauend, rechtzeitig und nicht unter Handlungsdruck im letzten Moment. Andererseits wird bedauerlicherweise vielfach nicht systematisch an den Chancen gearbeitet, die sich bieten, gerade auch jetzt.
Manager sind in vielen Fällen verunsichert, wie mit der neuen Situation, den zunehmenden Herausforderungen im Zuge der Krise angemessen umgegangen werden kann. Die stark anwachsende Unsicherheit, Handlungsdruck angesichts zunehmender und drängender Probleme sowie zugleich steigende Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen im Umfeld, die eigenen Ängste und die der Mitarbeiter, steigern den Druck, der auf jedem lastet.
Eindeutige Antworten gibt es nicht mehr. Dennoch ist Handeln gefragt. Die Mitarbeiter erwarten Führung, Perspektiven und mehr Sicherheit, die doch keiner mehr geben kann. Konflikte nehmen zu, getroffene und oft harte Einschnitte finden keine Akzeptanz.
- "Warum müssen wir sparen, dürfen dies oder jenes nicht mehr, obwohl wir uns im letzten Jahr so ins Zeug gelegt haben, das Unternehmen ein hervorragendes Ergebnis erzielt hat....?"
- "Keine Gehaltssteigerung bei unserem Einsatz? ... und der Vorstand erhält Boni...!"
- "Wir haben Arbeit ohne Ende - was soll da der Einstellungsstopp...?"
- "Kaum noch Aufträge, Kurzarbeit, alle sind wie paralysiert. Wenn man da ist, Verlegenheitsarbeiten - fällt denen nichts Bessers ein?"
Es ist jetzt wichtig, mehr und sensibler zu kommunizieren. Denn Führungskräfte stehen unter besonderer Beobachtung, gerade in Zeiten der Verunsicherung. Und das Problematische daran ist, dass auch kleinste Signale im Verhalten des Vorgesetzten wahrgenommen und interpretiert werden. Unglücklicherweise fast immer in der schlimmst möglichen Ausprägung.
Ein paar Hinweise, worum es gehen könnte und wie man sich als Manager verhalten kann, schildert (auf englisch) Robert Sutton, Managementexperte und Autor u.a. von "The Knowing Doing-Gap" (zusammen mit Jeffrey Pfeffer) hier:
Hier ein Link zu unserem Seminar Führung in der Krise.